Donnerstag, 17. Jänner 2008

Amma Ashram, Amitrapuri

15.Jaen

Mit dem Zug Richtung Kollam, zum Amma Ashram. Dani fuhr in die entgegengesetzte Richtung, Trivandrum.

Der Amritapuri Ashram liegt direkt am Strand, in den Backwaters. Amma ist hier aufgewachsen, man sagt, sie sei von Geburt an erleuchet und strahle reine Liebe aus. Sie ist international als einer der groessten spirituellen Lehrer bekannt. Die Menschen kommen von ueberall her, um "Darshan" oder Prasat (Präsent) zu erhalten, es sind dies Umarmungen die Amma (=Mutter) gibt, von denen man besagt, dass sie altesm, schlechtes Karma lindern können oder Menschen zu klarerem Bewusstsein kommen lassen uvm. Viele folgen ihr überall hin wie ihre Apostel und viele sehen sie als "Guru" (wie Saibaba) oder sogar als lebende "Gottheit".

Der Ashram ist wie eine kleine Stadt, Hochhäuser (völlig ungewöhnlich für Kerala) prägen das Bild. Das ist nicht gerade das was man von einem Ashram erwartet, inmitten der Häuser eine riessige Halle, wo Amma Darshan gibt und abends singt (fullhouse, bis zu 1000Menschen täglich, Shops,Tempel,uvm.)Man lebt hier in winzigen Zimmern zu 3Personen, 150 Rupie (3€)pro Tag incl. 3 indische Mahlzeiten. Viele leben seit Jahren hier. Man trägt hier weiss und begruesst sich mit einer Verbeugung und "Ohm Niva Shivaia" ("ich verehre die Göttlichkeit in dir"). Alles in allem erscheinen die Menschen hier als bekämen sie irgendwelche Drogen unters Essen gemischt. (nicht böse gemeint) manche laufen mit starrem Blick umher, andere leben in einer ständigen Gehmeditation, es fühlt sich an wie eine "Alternative-Commune", jeder ist happy, alle wirken ein wenig als hätten sie bei Mangold ein paar magic schwammerl zuviel bekommen. Die Atmosphäre ist jedoch sehr freundlich und auch wenn man es nicht will, sind alle sehr sehr kommunikativ. Für viele ist das Leben hier ihre Erfüllung, für Amma zu arbeiten, usw. sie hat ja riessige karitative Initiativen in die Welt gesetzt, ua auch riessige Hilfsaktionen nach dem Tsunami.

Erst in der Früh erfahre ich, dass Amma heute keinen Darshan gibt, weil sie morgen auf Südindientour aufbricht. Bin ein wenig enttäuscht, jedoch kommen Olek und Irina nach und "entführen" mich auf dem Motorrad in die Backwaters, wo wir zum Sunset meditieren. Am Abend zum "Bhajans" (Amma singt hier auf der Bühne traditionelle Gebetslieder) komm ich dann so nahe an Amma heran als sie zu ihrem Haus zurückgeht (von Sicherheitsleuten abgeschirmt, 100e Menschen rund um sie), dass sie mit ihrer Hand meine Handfläche umfasst. Ich denke, das ist genausogut wie ein Darshan. Eine bewundernswerte, kleine Frau, die tausenden Menschen Hoffnung gibt und für viele ihr spiritueller Meister ist.

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